Video auf Website

Warum bewegte Bilder heute wirtschaftlich relevanter sind als ein weiteres Stück Content

Es gibt im digitalen Umfeld Augenblicke, die über den weiteren Verlauf einer Beziehung entscheiden. Einer davon findet statt, noch bevor ein Nutzer einen Satz gelesen, einen Button geklickt oder ein Formular gesehen hat: die ersten Sekunden auf einer Website. Sie sind ein winziges Zeitfenster, aber sie bestimmen, ob ein Besucher bleibt oder weiterzieht. Und genau deshalb lohnt es sich, darüber nachzudenken, welche Art von Eindruck in dieser kurzen Zeit wirkt — und welche Art von Eindruck verschwendet wird.

Film für die Website von SKS, Konzept: Action Film, Kamera: Emil Schwarz

Die Zahlen hierzu sind ziemlich klar, und sie kommen aus belastbaren, renommierten Quellen.

Die Nielsen Norman Group, das wohl global bekannteste Forschungsinstitut für User Experience, stellt fest, dass Nutzer 57 Prozent ihrer gesamten Aufmerksamkeit im Bereich „above the fold“ verbringen, also in dem Bereich, der sichtbar ist, bevor jemand auch nur ans Scrollen denkt. Dieser Bereich ist also nicht nur „nice to have“ oder „Startzeitraum für Branding“, sondern der Ort, an dem digitale Entscheidungen getroffen werden.



Gleichzeitig zeigen Auswertungen von Think with Google, wie sehr sich das Informationsverhalten verändert hat: Rund 70 Prozent der B2B-Entscheider und Researcher nutzen heute Videos irgendwo entlang ihrer Kaufentscheidung. Und das nicht, weil Videos bunter oder lauter wären, sondern weil sie schneller Kontext schaffen und schneller Vertrauen ermöglichen. Nicht jede Entscheidung entsteht rational. Und selbst rationale Entscheidungen brauchen einen Moment des Orientierens — eine Atmosphäre, die hilft zu verstehen, wo man gelandet ist.



HubSpot wiederum zeigt in seinen jährlichen Marketingauswertungen, dass Videos auf Landingpages zu den wirksamsten Conversion-Instrumenten zählen. Ob diese Wirkung 34 Prozent oder 50 Prozent beträgt, hängt vom Einzelfall ab — doch der Trend ist eindeutig: Seiten mit Bewegtbild im oberen Bereich konvertieren spürbar häufiger als Seiten, die ausschließlich auf Text und Grafik setzen. Die Landingpage-Plattform Unbounce verweist dazu auf Daten der Aberdeen Group, die eine 34 Prozent höhere Conversion Rate für Marketer feststellen, die Video in ihre Arbeit einbinden.

Film für die Website von RITTERRICHARD (High Class Catering), Konzept: Action Film, Kamera: Ingo Brunner

Warum? Weil ein Video etwas leisten kann, was statische Inhalte nicht können: Es vermittelt einen Eindruck von Realität. Menschen denken nicht in Aufzählungen oder Typografien. Sie denken in Szenen. In Bewegungen. In Atmosphären. Wer verstehen möchte, ob ein Unternehmen kompetent, glaubwürdig oder sympathisch ist, entscheidet selten aufgrund der fünf Bullet Points unter einer Headline. Die Entscheidung fällt — bewusst oder unbewusst — aufgrund eines Gefühls. Und Gefühle entstehen nicht in statischen Bildern.



Was man sieht, bleibt länger. Und was man fühlt, entscheidet schneller.

Ein Video im oberen Bereich einer Website — viele sprechen inzwischen vom „Hero Video“ — ist deshalb kein ästhetischer Trend und kein Spielzeug kreativer Agenturen. Es ist ein Medium, das ökonomisch relevant ist, weil es psychologisch relevant ist. Es zeigt Zusammenhänge. Es zeigt Prozesse. Es zeigt Personen. Und es vermittelt, wie ein Unternehmen wirkt, bevor ein Kunde sich damit beschäftigt, was es eigentlich verkauft. Dabei geht es nicht um spektakuläre Inszenierungen. Im Gegenteil: Die meisten guten Website-Videos arbeiten zurückhaltend. Sie lenken nicht ab, sondern laden ein. Sie erzählen nichts im klassischen Sinne, sondern eröffnen einen Raum. Ein gutes Hero Video zeigt, wie ein Unternehmen arbeitet. Wie Produkte entstehen. Wie Dienstleistungen ausgeführt werden. Wie sich ein bestimmtes Umfeld anfühlt. Und es tut all das, ohne eine Sekunde Ton oder Text zu benötigen.

Die ersten paar Sekunden reichen häufig aus, um eine intuitive Entscheidung zu treffen: „Ja, hier bleibe ich, das wirkt professionell.“ Oder eben nicht

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das bemerkenswert. Denn Websites sind seit Jahren voll von Optimierungsdiskussionen. Button-Farben werden getestet, Überschriften in A/B-Versuchen gegeneinander gestellt, Ladezeiten gemessen, Conversion-Funnels mit hoher Präzision seziert. Doch das größte Potenzial liegt häufig im Offensichtlichen: im ersten Eindruck.



Der wichtigste Bereich einer Website ist der, der am wenigsten erklärt werden muss — weil er sich von selbst erklärt.

Das ist auch der Grund, warum ein gut produziertes Video im oberen Bereich einer Seite nicht nur „wirkungsvoll“ wirkt, sondern Arbeitszeit spart. Es verkürzt Wege. Es beantwortet Fragen, bevor sie gestellt wurden. Und es liefert Entscheidern jene Art von Kontext, den sie benötigen, um überhaupt weiterzulesen.Nehmen wir ein Beispiel aus dem B2B-Bereich: Ein Unternehmen stellt Glasfaserkabelsysteme her. Für die meisten Besucher ist das abstrakt. Der Nutzen ist groß, die Komplexität auch. Doch ein kurzes Video, das zeigt, wie Menschen mit Präzision arbeiten, wie Maschinen laufen, wie Prozesse ineinandergreifen — all das vermittelt in Sekunden ein Gefühl von Qualität. Von Kontrolle. Von Verständnis. Es entsteht Vertrauen, bevor überhaupt ein Satz über „Qualitätssicherung“ oder „zertifizierte Standards“ gefallen ist.

Oder nehmen wir ein Catering-Unternehmen. Ein einziges Intro-Video kann zeigen, dass hier nicht einfach Essen geliefert wird, sondern eine Haltung: Sorgfalt, Liebe zum Detail, lebendige Küchenatmosphäre, echtes Handwerk. Man sieht Räume, Wärme, Menschen. Man spürt, ob ein Unternehmen seine Arbeit ernst nimmt oder nur die richtigen Worte gefunden hat.

In all diesen Fällen schafft das Video nicht „mehr Information“, sondern bessere Information. Information, die emotional verankert wird. Und genau das führt dazu, dass Besucher auf einer Website bleiben, statt sofort weiterzugehen.

Film für die Website von CUBA Kunststoffe, Konzept: Action Film, Kamera: Emil Schwarz

Das Video als neue Form der Informationsvermittlung

In den letzten Jahren hat sich die Rolle von Filmen im Unternehmenskontext verändert. Früher waren sie Imagefilm, Recruitingfilm oder Produktfilm. Klare Schubladen. Klare Aufgaben.
Heute sind sie zusätzlich eine neue Form von „Navigation“ — ein Vorraum.
Eine Einladung.
Ein Vorausverständnis.
Gleichzeitig hat die Anzahl der Medienkanäle zugenommen. Und damit der Anspruch an Klarheit. Menschen möchten Unternehmen verstehen, ohne Zeit zu verlieren. Sie möchten die Essenz erfassen, ohne sich durch Unterseiten zu klicken. Ein Video auf der Website erfüllt genau diese Funktion.

Das gilt sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich.
Für Handwerksbetriebe genauso wie für Technologieunternehmen.
Für Bestatter ebenso wie für Mode- oder Lifestylemarken.

In jedem Fall entsteht der wirtschaftliche Wert nicht durch das Video selbst, sondern dadurch, was es bewirkt:


Das Interessante ist: Diese Wirkung entsteht unabhängig davon, wie komplex ein Produkt ist. Ein Video funktioniert, weil es Menschen erreicht — nicht nur Kundensegmente.

Der Unterschied zwischen „Marketing“ und „Wirkung“

Was also macht ein gutes Website-Video aus?

Nicht seine Technik.
Nicht seine Effekte.
Und nicht seine Choreografie.

Sondern: seine Wahrheit.

Ein Video funktioniert dann, wenn es real ist. Wenn es zeigt, wie ein Unternehmen wirklich arbeitet. Wenn Menschen nicht gespielt, sondern einfach begleitet werden. Wenn man spürt, dass hier nicht reklamiert, sondern dokumentiert wird.

Und das ist der Punkt, an dem sich gute Filme von den üblichen Werbeproduktionen unterscheiden: Sie erzeugen keine künstliche Nähe — sie zeigen echte.
Sie sind nicht laut — sie sind klar.
Sie setzen nicht auf Überzeugungsdruck — sondern auf Einsicht.

Für viele Unternehmen ist das ein Perspektivwechsel.
Aber einer, der sich lohnt.



**Und am Ende geht es um eine einfache Wahrheit:

Menschen entscheiden schneller, wenn sie verstehen. Und sie verstehen schneller, wenn sie sehen.**

Deshalb ist ein Video auf der Website kein Zusatzmodul. Es ist ein wirtschaftlich sinnvolles Werkzeug. Ein Instrument, das das Entscheidungsverhalten beeinflusst. Ein Medium, das aus Besuchern Kontakte macht — und aus Kontakten Kunden. Alles andere ist dann nur noch eine Frage der Qualität des Films.

Film für Zentralrat der Juden von Deutschland, Licht: Emil Schwarz